Bildungsinitiative für Frauen

Nachbericht: Das war der Pilgertag auf der Via Sacra

Mit Leib und Seele unterwegs von Annaberg nach Mariazell

Ganz in der Früh um 7 Uhr begann mein Pilgertag mit der Buslinie 169 vom Wiener Hauptbahnhof in Richtung Annaberg. Am Joachimsberg angekommen, starteten wir unsere gemeinsame Wegzeit – begleitet von zwei wunderbaren und erfahrenen Pilgerbegleiterinnen: Christa Englinger und Maria Kvarda, denen ich an dieser Stelle wieder ein ganz großes Danke sagen möchte für die achtsame Vorbereitung und spirituelle Tiefe, die sie in diesen Tag hineingelegt haben.

Den Auftakt bildete das Gedicht „Aufbrüche““ von Peter Müllner, das uns gleich zu Beginn innerlich auf den Weg einstimmte:

Brich auf, gehe, vertraue, wage es, jeden Tag neu, dich zu verändern. Brich auf, aus sorgenvollen Gedanken, aus erstarrten Gewohnheiten, aus lähmenden Vorstellungen, aus einengenden Forderungen. Sei unterwegs mit Leib und Seele, mit allen Sinnen, mit Vertrauten und Fremden, mit ganzem Herzen. Sei aufmerksam für die Schönheit der Natur, für neue Wege, für unerwartete Begegnungen, für geschenkte Lebensmöglichkeiten. Sammle auf dem Weg zum Ziel dich selbst ein. Brich auf, jeden Tag neu – und du wirst verwandelt ankommen.

Und so machten wir uns auf den Weg – 15 Personen im Alter zwischen 30 und 65 Jahren, zwei Männer darunter und eine Atmosphäre von Offenheit, Vertrauen und Gemeinsamkeit. Ein Teil der Gruppe war bereits seit Mittwoch unterwegs – sie hatten es wettertechnisch weniger gut getroffen. Wir dagegen wurden mit sonnigem Pilgerwetter beschenkt.

Wir sammelten Stempel in unseren Pilgerpässen, entdeckten weite Blicke auf die Bergwelt rund um den Ötscher und kamen an der vielleicht schönsten Pferdekoppel der Welt vorbei. Wir staunten über Heilpflanzen am Wegesrand, begegneten neugierig dreinblickenden Lamas und teilten Brot miteinander – ein einfaches starkes Zeichen der Gemeinschaft.

Einzeln und im Gespräch, schweigend und lachend, verbunden und frei – wir waren unterwegs mit Leib und Seele. Die Gespräche gingen tief, obwohl (oder gerade, weil) sich manche von uns zuvor nie begegnet waren. Es war ein Weg voller leiser Wunder und offener Herzen. Am späten Nachmittag kamen wir müde aber erfüllt in Mariazell an. Jeder fand seinen ganz eigenen Moment in der Basilika – manche zündeten ein Kerzerl an, andere ließen den Blick schweifen oder das Herz still werden. Im großen Kreis verabschiedeten wir uns, bewegt und verbunden.

Die Rückfahrt mit der Mariazellerbahn – der Himmelstreppe – war ein würdiger Abschluss.

Willst du beim nächsten Mal dabei sein?

Die nächsten ANIMA Pilgertage finden vom 10. – 15. September statt. Dieses Mal pilgern wir auf dem Gründerweg von Seckau bis St. Lambrecht. Bei Fragen kontaktiere bitte Weltanschauen: https://www.weltanschauen.at/

cw/cw